Der Salbei ist eine sehr alte Heilpflanze. Schon im Mittelalter sagte man „wer Salbei im Garten hat, lebt ewig“. Dies zeigt auch der Name, denn Salbei wurde nach dem Wort „salvare“ benannt, welches aus dem lateinischem kommt und „heilen“ bedeutet.
Botanik:
Der Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler und hat einen unverkennbaren Geruch. Der aromatische Halbstrauch hat abstehende graufilzig behaarte Zweige. Die Blätter sind länglich-eiförmig, fein gekerbt und leicht behaart. Die Blüte des Salbei ist blau-violett und hat einen ährenartigen Blütenstand.
Inhaltsstoffe:
1-2,5% ätherisches Öl (vor allem Thujon, Kampfer), Hydroxyzimtsäurederivate, 1-3% Flavonoide (Apigenin, Luteolin, Kämpferol), 7-8% Lamiaceengerbstoffe, Rosmariensäure, Kaffeesäure, Diterpen-Bitterstoffe, Triterpene, Steroide, Eisen, Zink
Wirkung:
Äußerlich angewendet hat Salbei eine keimwidrige, antibakterielle, fungistatische, virustatische, adstringierende, wundheilungsfördernde und blutstillende Wirkung.
Salbei ist hier die Nummer 1 bei Entzündungen im Mund-Rachen-Raum. Durch die hoch konzentrierten Gerbstoffe wird Salbei zum Gurgeln bei Angina angewendet und liefert schnell eine Linderung. Diese Wirkung wurde durch Studien bewiesen. Jedoch können die Gerbstoffe bei trockenem Husten den Rachenbereich weiter austrocknen und ist hier nicht indiziert.
Wegen der virustatischen Wirkung kann Salbei erfolgreich gegen Herpesviren eingesetzt werden. Zudem hilft er bei leichten Entzündungen der Haut und auch bei zu Akne neigender Haut.
Studien zeigten weiterhin, dass Salbei innerlich angewendet der Verdauung, vor allem bei leichten Durchfallerkrankungen, hilft und kann bei erhöhter Schweißproduktion als Schwitzkur eingesetzt werden.
Salbei sollte bei Kleinkindern und in der Schwangerschaft sowie der Stillzeit lieber gemieden werden, da keine Untersuchungen hierzu vorliegen.
Anwendung:
Die Anwendung von Salbei kann als Tee (innerlich) oder als Lösung zum Gurgeln oder zum Betupfen der entzündeten Hautstellen angewendet werden.
Als Tee werden circa 6-8 Blätter mit Wasser übergossen und für 1-3 Minuten abgedeckt ziehen gelassen. Für eine stärkere Lösung für die äußerliche Anwendung den Tee 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee ist aufgrund des hohen Thujongehalts nicht zum Dauergebrauch geeignet.
Salbei-Melissen-Roll-On
Dieser Roll-On aus Salbei und Melisse hilft sowohl bei Herpes, als auch bei unreiner Haut und gehört somit in jede Hausapotheke.
Salbei:
Menschen mit fettiger Haut haben häufig mit Pickelchen zu kämpfen. Salbei enthält Spuren von Salicylsäure, welche einen leichten Peeling Effekt hat. Zudem wirkt Salbei antibakteriell, keimwidrig und virostatisch. Studien zeigten, dass Salbei in einer Verbindung mit Rhabarber-Extrakt ähnlich wirksam wie bekannte Herpes-Mittel wirken und schon nach 10 Minuten der Inkubationszeit zeigte sich eine Virusreduktion auf circa 5%. Salbei wirkt hier auf die Virushülle und blockiert die Anheftung und den Eintritt in eine Wirtszelle, womit die Vermehrung des Virus unterbrochen wird.
Melisse:
Bei der äußerlichen Anwendung der Melisse kann vor allem die antivirale Eigenschaft genutzt werden. In Studien zeigte sich eine Salbe aus Melisse bei Herpes simplex ebenso wirksam wie synthetischen Virostatika hinsichtlich der Abheilungsdauer, Verträglichkeit und der Hemmung eines erneuten Ausbruches. Somit wird in wenigen Stunden die Ausbreitung gehemmt und die Symptome sind rückläufig und das ohne Nebenwirkungen. Zudem wirkt die Melisse antibakteriell, weshalb sie gut bei unreiner Haut eingesetzt werden kann.
Für den Roll-On werden eine Handvoll Salbeiblätter gepflückt, klein geschnitten und mit 40%igem Alkohol (Korn oder Vodka) übergossen und 4 Wochen an einem dunklen Ort ziehen gelassen. Zudem werden Melisseblätter gepflückt und einen Tag leicht antrocknen gelassen. Danach werden die Melissenblätter geschnitten, in ein Glas gegeben und mit Jojobaöl, Hanfsamen- oder Sonnenblumenöl übergossen und ebenfalls 4 Wochen im dunklen ausziehen gelassen.
Nach 4 Wochen wird die Salbeitinktur und das Melissenöl abgeseiht. Zudem wird ein starker Tee aus frischen oder getrocknetem Salbei gekocht (circa 7 Minuten ziehen lassen).
Ein 10 ml Roll-On Gläschen kommen nun 4 ml des starken Tees, 5 ml (bei fettiger Haut, bei trockener nur 3 ml) von der Salbei-Tinktur, 1 Tropfen Lavendelöl fein und zuletzt 4 ml Melissenöl. Vor dem Gebrauch das Gläschen gut schütteln und auf die betroffenen Stellen tupfen.
Im Kühlschrank aufbewahrt ist der Roll-On bis 2 Monate haltbar.
Quellen:
Ursel Bühring: mein erster Heilpflanzenkurs - Wissen und Rezepte für die Hausapotheke
Ursel Bühring: Lehrbuch Heilpflanzenkunde, 5. Auflage
Margot und Roland Spohn: Welche Blume ist das?
Dr. med. Franziska Rubin: 10 Kräuter gegen 100 Krankheiten
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